Vier ehemalige Staats- und Regierungschefs haben einen offenen Brief verfasst, er liegt der Süddeutschen Zeitung vor. „Die Welt zählt auf Sie“, heißt es darin. Es geht um Deutschlands Rolle bei der internationalen Entwicklungsfinanzierung, konkret: um die Frage, ob sich die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch erreichen lassen. Und das auch in Zeiten, in denen sich Staaten mehr und mehr aus der internationalen Zusammenarbeit zurückziehen.
Denn für die Nachhaltigkeitsziele tickt die Uhr. Beschlossen im Jahr 2015, sollen sie die Welt bis 2030 zu einem besseren Ort machen. „Wir beschließen, zwischen jetzt und 2030, Armut und Hunger überall zu beenden“, hielten die Staaten damals fest. „Wir versprechen, das niemand zurückgelassen wird.“ Es waren große Worte, gefasst in 17 Ziele und 169 Unterziele. Sie sollten die Erfolgsgeschichte der Millenniums-Ziele fortsetzen. Mit ihnen war es immerhin gelungen, die Zahl der Menschen in extremer Armut war auf 836 Millionen zu senken – gegenüber 1,9 Milliarden zu Beginn der Neunziger. Doch in den vergangenen Jahren sind die Fortschritte mau.