• baleanar@discuss.tchncs.de
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    4 days ago

    Die haben im ganzen Artikel nicht gesagt wie es besser laufen sollte. Ein Vorwurf ist nun mal ein Vorwurf, und sexuelle Gewalt ist nun mal ein ganz heftiger Vorwurf. Ich verstehe nicht warum solche Vorwürfe überhaupt öffentlich gemacht werden dürfen. Nur der Vorwurf, bewiesen oder nicht, kann ganz rufschädigend für Beschuldigte sein - vor allem wenn diese Männer sind und vor allem antastbar sind.

    Ich würde gerne Vorschläge für ein besseres System hören/lesen aber “alle Opfer glauben” ist nicht besser. Das führt ganz leicht zu öffentlichen Vorverurteilungen - aber hauptsächlich nur wenn Frauen mutmaßliche Opfer sind. Wenn Männer Opfer sind und Frauen beschuldigt, dann soll der Mann doch glücklich sein, weil “alle Männer doch nur Sex wollen”.

    Ich wäre dafür dass jede Beschuldigung untersucht wird, aber nicht öffentlich gemacht werden darf bis die Untersuchungen beendet sind oder ein Urteil gefallen ist. Opfer sollten auch dazu ermutigt werden möglichst zeitnah Verfahren zu beginnen. Eine Nacht vor 5 Jahren bei dem es zum Vorfall kam ist eben viel schwieriger zu beweisen als innerhalb 24h.
    Natürlich kann ich verstehen dass manche Leute den Schock überhaupt überwinden müssen und dafür habe ich keine Vorschläge, denn dieser kann tatsächlich länger dauern.

    Im großen und ganzen von aber vom Artikel enttäuscht. Er fügt nichts Neues zu Debatte hinzu. Keine Vorschläge, keine Statistiken, keine Expertenmeinungen über Systemveränderungen, nur Hörensagen und praktisch “glaube allen Opfern”.

    • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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      4 days ago

      Ich verstehe nicht warum solche Vorwürfe überhaupt öffentlich gemacht werden dürfen. Nur der Vorwurf, bewiesen oder nicht, kann ganz rufschädigend für Beschuldigte sein - vor allem wenn diese Männer sind und vor allem antastbar sind.

      Menschen sollten immer die Möglichkeit haben ihre gelebte Erfahrung öffentlich zu machen. Jetzt hier bei sexualisierter Gewalt eine Grenze zu ziehen ist schon arg komisch und macht das was bei sexualisierter Gewalt eh schon Standard ist: sie unsichtbar.

      aber hauptsächlich nur wenn Frauen mutmaßliche Opfer sind. Wenn Männer Opfer sind und Frauen beschuldigt, dann soll der Mann doch glücklich sein, weil “alle Männer doch nur Sex wollen”

      Das hier ist aber eine sehr eindimemsionale Betrachtung der tatsächlichen Reaktionen bei den Betroffen-Beschuldigten Konstellationen. Es gibt auch dutzende Narrative die Frauen die Schuld geben oder Männer entlasten, wie “Was hat sie getragen?” oder “Er hat das gar nicht so gemeint”. Es ist deshalb wichtig allen Betroffenen unabhängig ihrer Geschlechtsidentität zu glauben um sie bei ihrem Heilungsprozess möglichst gut zu unterstützen.

      Es gibt natürlich verschiedenste feministische Perspektiven auf den Umgang, für mich spielt da die Zentrierung der Betroffenen die größte Rolle. Also Heilungsprozess, individuelle Aufarbeitung, Unterstützung beim täglichen Leben usw…

      Klar wünsche ich mir auch Konsequenzen(Umdenken der Täter*innen, Reflexion des Kontext/der Community darüber wie das passieren konnte, langfristige Präventionsmaßnahmen), aber die sind ihrer Priorisierung und Auslegung ganz anders als unser heutiges System das macht. Das legt nämlich einen Hauptfokus auf die Klärung von Schuld um dann zu bestrafen.

      • flora_explora@beehaw.org
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        4 days ago

        Danke für den Kommentar! ❤️ Ich fühl mich durch so sexistische Scheiße wie was die Person vor dir gesagt hat meist ohnmächtig und hätte da nicht konstruktiv drauf reagieren können :'(