Stellt euch mal vor, ihr flüchtet aus Syrien oder Somalia und auf eurer wahrhafitg beschwerlichen Reise - denn dort, wo ihr hinwollt, erwartet euch niemand - begegnet ihr wohlstandsverwahrlosten Reality-Show-Teilnehmern, die mit Kamera und Security begleitet “Flüchtling” spielen.
Selbstverständlich endet das einmonatige Abenteuer für die Teilnehmer dort, wo sie angefangen haben - mit einem Dach über dem Kopf und einem gefüllten Konto in einer sicheren Umgebung. Und das ist letztendlich das, was die Reality-Show-Teilnehmer von Leuten unterscheidet, die um ihr Leben fliehen! Der Flüchtling kommt, wenn er genug Glück hat, mittellos an seinem Ziel an, da er für die Finanzierung der Flucht sein Haus und sein Hab und Gut verkaufen musste.Also für mich hat diese Show schon einen negativen Beigeschmack. Diese Art von Sozialvoyeurismus ist um Längen schlimmer, als Hartz IV-Empfängern beim Tabak stopfen zuzusehen.
Nicht zuletzt dadurch, dass hier einigen Rassisten (ich vermute, dass der Sender nicht lange nach Kandidaten mit solcher Gesinnung suchen musste) eine Plattform geboten wird und hauptsächlich deren Sinneswandel porträtiert wird.
“Ich würde Landminen legen und jedes mit Migranten gefüllte Boot, das sich diesem Strand nähert, in die Luft jagen.” So stellt sich Dave zu Beginn der Reality-Show “Go back to where you came from” des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders Channel Four als Teilnehmer vor. Migranten seien wie Ungeziefer, fügt er hinzu.
Zumindest die Teilnehmer hat ihre Reise überzeugt. Dave, der anfangs noch Flüchtlingsboote in die Luft sprengen wollte, gelobt am Ende, Migranten in den Pub einzuladen, auf ein Pint Bier, Fish und Chips. Wenn es nach ihm gehe, seien sie in Großbritannien willkommen.
The Race 2.0? (/s)