Energiekosten: Wenn wir grünen Wasserstoff in Afrika produzieren und nach Europa importieren wollen, könnte das teuer werden. Denn die Finanzierungskosten für Wasserstoff-Anlagen in Afrika sind deutlich höher als gedacht und der Brennstoff dadurch auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig, wie Forschende berechnet haben. Nur etwa 200 Standorte in afrikanischen Ländern könnten unter Umständen für den Wasserstoff-Export nach Europa geeignet sein. Voraussetzung dafür sind Abnahme- und Preisgarantien durch die europäischen Staaten.

  • Obelix@feddit.org
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    2 days ago

    Der in Afrika produzierte Wasserstoff würde dadurch in Europa mindestens 3,20 Euro pro Kilogramm kosten. Dies gilt aber nur, sofern die europäischen Staaten den Anlagen-Betreibern Garantien geben und sofern das Zinsniveau sinkt. Ohne solche Garantien und beim aktuellen Zinsniveau läge der Preis bei 4,90 Euro pro Kilogramm Wasserstoff, wie die Berechnungen ergaben.

    1kg Wasserstoff enthält 39,4 kWh Energie, bzw. hat einen Heizwert von 33,3 kWh. Macht also 0,081€-0,124€ pro kWh Brennwert.

  • Don_alForno@feddit.org
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    2 days ago

    Wasserstoff soll eine Krücke für Notfälle und Prozesse sein, die sich nicht dekarbonisieren lassen. Es ist völlig ok, wenn das teurer wird. Die breite Masse des Energiebedarfs wird dafür durch Erneuerbare Energie günstiger.

    • federal reverse@feddit.org
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      2 days ago

      Das Problem bleibt aber, dass sich Unternehmen immer noch aus rein finanziellen Gründen für fossiles Gas entscheiden. Irgendwie muss grüner Wasserstoff günstiger als fossiles Gas werden. Dabei sind herbeigeführte Preissteigerungen (CO2-Preis) leider wahnsinnig unpopulär. Zudem werden Gonservativys alles tun, diese Preissteigerungen so ungerecht wie möglich zu verteilen, sodass es da auch keinen gesellschaftlichen Konsens geben kann: kein Klimageld & Subventionen für die schmutzigsten Industrien. Kein Problem gelöst und man kann super “dIe GrÜüNeN” schreien.

      • Don_alForno@feddit.org
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        2 days ago

        Irgendwie muss grüner Wasserstoff günstiger als fossiles Gas werden.

        Das wird er auf natürlichem Weg erst (vielleicht), wenn wir größer 100% des Strombedarfs erneuerbare Kapazität am Netz haben.

        Das ist aber auch im Prinzip kein Problem, weil er wie gesagt nur die Krücke für die letzten paar Prozent sein sollte. Vorher gibt es noch eine ganze Menge elektrifizierbare Prozesse umzustellen. Die Industrie geht mit dem falschen Vorzeichen da ran, und will, dass H2 einfach alle ihre alten abgeschriebenen Anlagen 1:1 weiter betreibbar macht, ohne teurer zu werden. Diesen Zahn muss man ihr ziehen. Prio A ist “mach’s mit Strom, und mach einen möglichst großen Anteil davon lokal selber”.

  • lurch (he/him)@sh.itjust.works
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    2 days ago

    Ich schätze, dass das alles noch billiger wird, wie immer. Im laufenden Betrieb wird optimiert und es wird neue Technologien geben, bis es passt. Es gibt genug Bedarf.