Anstatt nichts zu bekommen von Spotify bekommen die Künstler nun also wieder direkt nichts von den Konsumenten?
Vielleicht sollten sich in diesem Kontext manche Künstler oder Labels überlegen, dass es dämlich ist bestimmte Lieder nur auf einer Plattform (meist Spotify) exklusiv zu veröffentlichen. Wenn ich mein Abo bei einem anderen Anbieter habe, bin ich automatisch ausgeschlossen. Teilweise gibt es auch nicht die Möglichkeit zum Download-Kauf. Klar, dann lade ich mir eben den Track von anderswo und lege ihn mir so in meine lokale Bibliothek.
Ja gut, der Titel klang jetzt irgendwie schlimmer.
Also so rein rechtlich offensichtlich nicht im grünen Bereich, aber letztendlich wollen die Leute halt ihr Zeug offline und verfügbar haben, auch wenn mal das Netz nicht so doll ist und das unabhängig von irgendwelchen Apps, kurzum Freiheit. Kann man verstehen. Rein moralisch hat man wahrscheinlich für die Band mehr getan wenn man zu einem Konzert geht und ein T-Shirt für 35 Euro kauft.
Spotify zahlt pro Stream laut der eben schnell ergoogleten Quelle im Schnitt 0,00286€. Wenn du also deinen Lieblingskünstler 24/7 durchlaufen lässt und dessen Lieder im Schnitt 3 Minuten lang sind, dann schaffst du im Monat 202430 Streams, also 14.400. Was Spotify dann dazu bringt dem Künstler 41,18€ auszuzahlen. Das ist das Maximalszenario. Hörst du nicht 24/7, sind die Lieder länger oder hängt da noch ein Plattenlabel hinter, dann kommt am Ende nix bei rum. Selbst wenn du das neue Album mit 10 Songs dann 20x hörst, dann verdient der Künstler 57,2 Cent. Last.fm sagt mir, dass mein seit 2006 am meisten gehörter Künstler die Libertines sind mit 2563 Plays, was denen dann wahnsinnige 7,33€ in 19 Jahren gebracht hat. Da haben sie vom Konzert letztens oder den Vinyls mehr gehabt.
Oder anders gesagt: Ich bin mit meiner Jellyfin-Installation sehr zufrieden und kaufe lieber ein paar Schallplatten und gehe auf Konzerte