Wenn die Deutsche Bahn ihre Bilanz vorlegt, bessert häufig die Tochter Schenker die Zahlen auf. Künftig klappt das nicht mehr: Der Konzern vollzieht den Verkauf an einen dänischen Logistikkonzern, Stellen in Deutschland werden wohl gestrichen.

  • golli@lemm.ee
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    4 days ago

    Das sehe ich absolut genauso. Man kann definitiv darüber debattieren, ob es Sinn macht sich auf das Kerngeschäft zu fokusieren, aber der Preis war eindeutig zu niedrig. Neben den regelmäßigen Gewinne verliert man glaube ich langfristig auch indirekte Einnahmen, wenn Strukturen in Deutschland abgebaut werden. Wenn man das Geld braucht, dann wäre es aus finanzieller Sicht sicher besser gewesen einfach ein etwas mehr Schulden zu günstigen Konditionen aufzunehmen und sie mit dem Gewinn zurückzuzahlen.

    Davon unabhängig scheint es mir als Laie eigentlich ganz praktisch, wenn man als exportorientierte Nation eine gewisse Kontrolle über Logistik hat, unter anderem aus geopolitischer und militärischer Perspektive.

    China z.B. kauft sich ja auch mit Staatskonzernen wie Cosco in ausländische Infrastruktur ein und das sicher nicht aus selbstlosen Gründen, sondern um Einfluss auszuüben. Und auch im militärischen Erstfall wäre es doch sicher nicht verkehrt, wenn man schnell und unkompliziert eigene Ressourcen priorisieren kann. Je nach Gefährdungsgrad würde man ja vielleicht nicht sofort privates verstaatlichen wollen. Und generell bei den Summen die derzeit für Infrastruktur und Verteidigung ausgegeben werden fallen 14 Mrd. doch eh nicht wirklich ins Gewicht.