Eberhard Kranzmayer, ein deutscher Linguist des 20. Jahrhunderts, ist eine umstrittene Figur in der Sprachwissenschaft. Während er sich intensiv mit der Sprachgeschichte des Deutschen auseinandersetzte, war er auch ein Befürworter der pangermanischen Ideologie, die das Hochdeutsch als einheitliche und dominante Form der deutschen Sprache über alle regionalen Varianten stellte. Kranzmayer verfolgte das Ziel, eine sprachliche Einheit innerhalb des deutschen Sprachraums zu schaffen, was auch die Einschränkung von Dialekten und regionalen Sprachen beinhaltete.

Diese Vorstellungen waren stark von einer nationalistischen und sogar völkischen Ideologie geprägt. Kranzmayer unterstützte die Idee eines „gesamtnationalen“ Hochdeutsch, das eine politische und kulturelle Einheit unter den deutschsprachigen Nationen fördern sollte – eine Vorstellung, die auch mit den pangermanischen Bestrebungen jener Zeit verbunden war.

Kritisch betrachtet, kann man Kranzmayers Haltung als einen Fall von sprachlichem Imperialismus sehen, da er versuchte, regionale Sprachvarianten und Dialekte zu unterdrücken, um eine zentralisierte, einheitliche Form des Hochdeutschen durchzusetzen. Diese Bestrebungen stehen in direktem Gegensatz zu einer pluralistischen Sichtweise der Sprache, die die Vielfalt und die kulturellen Identitäten der verschiedenen Dialektregionen respektiert.

  • Venus_Ziegenfalle@feddit.org
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    1 day ago

    Wenn du in Wien an der Kasse um eine Tüte bittest statt um ein Sackerl hast du einen ähnlichen Effekt 😄

    Ich bin in Bayern geboren und aufgewachsen, sogar auf dem Land, aber ich habe außerhalb der Familie immer schon hochdeutsch gesprochen (einfach weil mich dann jeder versteht) und wurde dafür schon als Kind aufgezogen.

    In Österreich natürlich auch aber das wäre auch der Fall wenn ich bayerisch sprechen würde also da wird immerhin fair diskriminiert 😂

    Allgemein finde ich Humor schadet bei dem Thema nicht, solange die andere Seite das Echo verträgt kann man damit ja auch viel Spaß haben.