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Cake day: August 1st, 2024

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  • Bin mit nicht sicher, ob ihr den Zusammenhang versteht, daher ein Erklärbär. Falls bekannt, bitte überspringen.

    Kühe geben nur Milch, wenn sie Kinder haben. Die Kälber werden aufgezogen bis sie 12 Monate (?) alt sind und dann (a) zur Milchkuh gemacht, wenn weiblich oder (b) geschlachtet, wenn männlich. B erzeugt Rindfleisch. (Analogie zu Hühnchen und Hähnchen)

    Wenn die Kühe mehr Milch geben und der Marktbedarf gleich bleibt, werden weniger Kühe insgesamt benötigt. Dann gibt es auch weniger Kälber insgesamt. Und somit weniger Rindfleisch.

    Das betrifft den Biomarkt nicht, da dieser eine parallele Struktur hat mit Biokühen und -kälbern.

    Insgesamt ist das Good News. Denn die armen männlichen Kälber haben nicht viel vom und kein langes Leben.



  • Die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen werden in Zukunft langfristig nie wieder so gut sein wie jetzt, und dadurch verspielen wir unser Handlungsfenster.

    Ja, das ist in der Tat das Problem. Leider ist demokratische Politik nicht gut in strategischen langfristigen Themen. Da haben Autokratien einen Vorteil im Zeitlauf. Demokratien haben aber glücklicherweise eine Korrekturmöglichkeit.

    Entsprechende Tendenzen sieht man an der AfD sehr deutlich, man beachte wie schnell sich die Perspektivlosen mit völkisch-autoritärem Gedankengut radikalisieren ließen.

    … dass ein beachtlicher Teil der Gesellschaft absolut nicht willens ist an Problemlösungsprozessen teilzuhaben, sondern stattdessen blockiert und sich Sündenböcke anderswo sucht.

    Ich glaube da greift zu kurz, um den Rechtsruck weltweit zu beschreiben. Die Ursachen sind mit Sicherheit vielschichtiger und haben auch einen guten Teil mit einer „Bevormundung“, Moralisierung und knallharter Machtpolitik bestehender Wirtschaftseliten zu tun. Die Wirtschaft klimaneutral zu gestalten greift so krass in bestehende Machtstrukturen ein durch die Änderung des Wirtschaftens, dass da die Elite stark gegenarbeitet.

    Nimm nur die Transformation der Energiebranche: Wärmepumpe, Solaranlage, Windenergie, Kernkraft, Stromnetze. Sowas braucht Zeit und erfährt Gegenwind. Aber ist nun unaufhaltbar und geglückt mit ca 60% Strom aus Erneuerbaren. Das hat aber gut 20 Jahre gebraucht und vermutlich 10 weitere uns abzuschließen. Weitere Branchen sind unterwegs.

    Die Industrien zweifeln den Wandel nicht mehr an und stellen sich um. Sieht man nur nicht so gut und das sollte von der Politik unterstützt werden.

    Und leider dauert es länger als gehofft.

    Ich persönlich sehe im Klimawandel wie gesagt eine existenzielle Systemkrise, die in Kombination mit dem Hyperindividualismus das Fortbestehen unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung gefährdet.

    …von der millionenfachen Klimamigration, die auf uns zukommt mal ganz zu schweigen.

    Da kann ich dir die Sorgen nehmen. Neulich einen guten Podcast von einem holländischem Migrationsforscher gehört. Flüchtende sind keine armen Schweine und Habenixe. Neinnein, die Reisekosten kann sich nur Mittelschicht leisten und aus den ganz armen Ländern flieht daher kaum jemand - kein Geld zur Flucht. Tragischerweise bedeutet das für diese armen Menschen ein noch schlechteres Leben.

    Solange wir nicht gesamtpolitisch anfangen die Gretchenfrage zu stellen, wie eine zukunftstaugliche Transformation unserer Wirtschaftsweise und Gesellschaft aussehen muss, bleibe ich pessimistisch.

    Wir sind in unserer Sichtweise näher zusammen als es anfangs schien 😊 Ich teile deine ganzen Bedenken und Analysen. Mein Glas ist allerdings halbvoll und ich sehe was wir schon alles erreicht haben.

    MMn hat der Rollback hat mit vielen weiteren Themen zu tun, nicht nur der ökologischen Transformation. Es gibt ja gleichzeitig noch andere langfristige Trends wie demographischer Wandel, Digitalisierung, Individualisierung und Gleichberechtigung/ Privilegienreduktion. Da ist der ökologische Wandel auch nur ein Thema neben vielen. Die Gesellschaft ist allgemein im Wandel. Das ist eine spannende Zeit, da sie den Grundstein des nächsten Jahrhunderts legt.

    Und das ist letztlich ein Kampffeld der Mächtigen. Die geben nichts freiwillig her, da muss man beständig kämpfen. Mit langem Atem. Daher versuche ich ja deinen Blick vom Pessimismus wegzulenken zu dem bisher Erreichten. Nicht Verzweifeln sondern Weiterkämpfen! Sonst haben die Mächtigen gewonnen.



  • Dass die AfD nur durch die Ampelpolitik so viel Zustimmung bekommen hat, halte ich für eine gewagte These. Es ist ja weltweit ein rechter Pushback zu sehen.

    Um deinen Pessimismus etwas ins rechte Licht zu rücken: Es ging der Menschheit immer dreckig und es gab nie die goldene Zeit. Das wurde immer nur alles im Rückblick verklärt.

    In der Menschheitsgeschichte gab es viele existenzielle Krisen und die Menschheit hat es immer irgendwie geschafft da raus zukommen und wurde sogar noch gestärkt. Schau dir ein x-beliebiges Museum an und überlege dir, wie die Menschen damals gelebt haben. Wie hart die fürs Überleben schufften mussten. Ich will die Probleme heutzutage nicht kleinreden, nur es sind bei Weitem nicht die Größten gewesen.

    Zur Römerzeit wärest du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Sklave gewesen. Stell dir vor du wirst behandelt, wie wir einen Hund/ Katze heute behandeln. Inklusive dem Eigentumsbegriff - Einschläfern, Essengeben und Schlagen nach Willen des Herren.

    Im Mittelalter hättest du an einer Hungersnot sterben können. Falls du eine Frau gewesen wärest, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du regelmäßig vergewaltigt wurdest. Und früh Kinder hattest.

    Industriezeit, naja, Kinderarbeit, Männerarbeit unter Tage auch am Sonntag. Die waren alle schwer depressiv. Eigene Gedanken kaum möglich.

    1950,60,70 Jahre hattest du Nazis als Eltern und Lehrer, bei der Schläge zur Erziehung gehörten. Kindes- und Machtmissbrauch immer noch usus. Frauen keine Rechte. Männer mussten arbeiten arbeiten arbeiten. Alles super verklemmt.

    1980,90 Kalter Krieg, kurz vorm Atomkrieg, hohe Arbeitslosigkeit und der Auslöschung der bisherigen Lebenswelten&Identitäten durch den Zusammenbruch des Ostblocks.

    Die 00 würde ich als das glücklichste Jahrzehnt sehen. Gut Klimakrise war bekannt aber wurde nicht ernst genommen.

    Und dein Geografielehrer hat eine verkürzte Sichtweise auf Geld. Der gesellschaftliche Fortschritt wird immer besser. Sei es die Rechte der Frauen, sei es die Lebenswelten der Kinder. Aber dein Geografielehrer ist halt ein mittelalter, weißer Mann. Der ist in seiner Blase gefangen.

    Frag doch mal in deiner Familie rum, wie die früher gelebt haben. Meine Eltern wurden in der Schule und von den Eltern geschlagen. Ich wurde von meinem Vater geschlagen. Das machen die Eltern heutzutage idR nicht mehr. Wie die Leute gelebt haben, was die hatten. Da war nix mit 2 Autos in der Familie und regelmäßig Sommerurlaub in Thailand oder Ägypten. Urlaub ausserhalb Europas war undenkbar.

    Es stimmt einfach nicht. Uns geht’s heute verdammt gut. Die Ansprüche sind nur so stark gewachsen, dass man es nicht mehr wahrnimmt.

    Und Corona. Ja, fuck Pandemie. Wäre vor 100 Jahren in mehreren Wellen über ein Jahrzehnt über die Erde gerollt. Da war nix mit Impfstoff in 1 Jahr (!), der dann auch schnell verfügbar war.



  • Wenn du die Gehälter von Beamten (Lehrer( über Schulden finanzieren willst, dann schreie ich nur Auweia.

    Wir leben in einer Gesellschaft die stark altert. In DE als auch in Europa. Eine Auswirkung dessen ist, dass unsere Wertschöpfung sinken wird, da Wert durch Menschenarbeit erschaffen wird. Wir können nicht MEHR ausgeben, wenn wir immer weniger erschaffen werden. De-Growth lässt grüßen.

    Wenn wir es jetzt nicht schaffen, die Baby Boomer von der gewohnten Zügellosigkeit zu bremsen, dann sind unsere zukünftigen Finanzen auch hinüber. Dann werden wir Sklaven der Finanzelite werden. Die Umwelt haben sie schon versaut. Das ist schon schlimm genug.

    Fall nicht auf die Talking Points der Linken rein, dass man endlos besteuern kann. Es trifft doch eh nur die Mittel- bis Unterklasse. Und verschuldete Bürger lassen sich einfach beherrschen, von Links wie von Rechts.


  • Ich bin in der Politik nicht so sehr drinnen wie du. Daher kann ich vermutlich auch was falsches sagen, was so nicht stattgefunden hat.

    Die Ampel hat mMn viel erreicht und hatte nachher das Problem mit den Schattenhaushalten, die für Verfassungswidrig geurteilt wurden.

    Mein Eindruck der SPD Politik, der sich in der Wähleranalyse auch spiegelt, ist, dass die SPD nur noch Baby Boomer Politik inklusive Rentnerpolitik macht. Die Gewerkschaften übrigens auch. Es geht nur noch um Besitzstandswahrung. Daher werden fleißig Renten erhöht und Haltelinien dort gerissen. Das war auch so in der Ampel.

    Jetzt bei der GroKo sehe ich nicht, dass sich das ändern wird. Spd finanziert diese Geschenke ALLE über Schulden oder Steuererhöhung. Es wird jedoch NIE über Leistungskürzung nachgedacht. Speziell im Krankenkassenbereich haben wir eines der teueren Krankenversorgungssysteme der Welt mit nur mittelmäßigen Resultaten. Und es wird weiter fleißig Geld draufgekippt, weil man will ja keinem weh tun/ was wegnehmen.

    Gleiches Spiel bei den Renten oder die Sozialabgaben insgesamt. Steigen auf 53% (?) bis 2030. Oder sind wir da jetzt schon? Oder dann hier ne neue Verteidigungssteuer und dort eine Steuererhöhung.

    Wie wäre es denn mal mit Sparen? Subventionen streichen. Krankenhäuser konsolidieren (Lauterbach guter Job), Beamtenmenge abbauen und mehr Digitalisieren und vieles mehr.

    Passiert aber nicht. Weil - du ahnst es - Schulden machen oder neue Steuern erheben - einfacher ist und heute keine Wählerstimmen kostet. Das ist ein weg der geht so nicht weiter, weil er die Bürger, arm wie reich, mehr und mehr ausnimmt. Reicher werden etwas ärmer und Arme werden nie auf eigene Füße kommen können.

    Der für mich einzige gangbare Weg ist, die Politik zu Zügelung zu zwingen. Sie auf die wirklich wichtigen Ausgaben zu fokussieren durch ein gedeckeltes Budget. Sprich nicht ständig neues Geld herbeizaubern über Schulden und Steuern. Sondern vernünftig haushalten und überflüssiges Streichen.

    Daher bin ich für die Schuldenbremse mit dem Sondervermögen für Infrastruktur und Verteidigung, da es beides ermöglicht: Investition in die Zukunft und die zügellose Geldausgeberei der Politiker zu begrenzen. In 10 Jahren kann man ja wieder einen Sondertopf beschließen, wenn dann weiterhin Infrastruktur benötigt wird UND das die Mehrheit der Parteien auch bestätigt.