• Saleh@feddit.org
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    2 days ago

    Wenn kein Strom fließt, hast du auch keinen Leistungsverlust durch Widerstand in den Leistungen. Das gilt für Wechselstrom wie für Gleichstrom. Wenn kein Strom abgenommen wird, bricht auch das Netz nicht zusammen.

    Grundlast hat mit dem Widerstand in den Leitungen wenig zu tun. Es geht darum, dass man durch eine konstante Mindestnachfrage, eben die Grundlast, eine Mindestproduktion begründet. In der Folge wirken sich Schwankungen bei der Erzeugung bzw. Last weniger stark auf das Netz aus. Wenn du 100 GW Leistung am Netz hast, dann ist eine Veränderung auf 101 GW sehr viel kleiner als wenn du nur 10 GW hast. Entsprechend läuft das Netz stabiler, wenn z.B. morgens die Nachfrage zügig ansteigt, weil alle aufstehen und anfangen Leistung zu ziehen, wo dann die Kraftwerke nachsteuern müssen.

    Grundlast heißt, dass man einen hohen Grundverbrauch und eine hohe Grunderzeugung haben will. Das braucht es heute aber nicht mehr. Natürlich gibt es eine gewisse Grundlast, die sich tatsächlich aus den Bedürfnissen der Menschen deckt. Wenn dann keine Erzeugung da ist, muss man das irgendwie überbrücken. Im Kontext von AKWs geht es aber gerade nicht darum. Damit diese halbwegs wirtschaftlich sind, müssen sie möglichst gut ausgelastet sein. Dem soll also ein möglichst stabil hoher Verbrauch auf der anderen Seite entgegenstehen. Aber das braucht es in der Form insgesamt viel weniger, weil das Netz heute sehr viel genauer gesteuert werden kann.

    • doodledup@lemmy.world
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      2 days ago

      Das ist falsch.

      Es braucht eine sogennante Blindleistung um die Spannung und Frequenz in einem Stromnetz aufrecht zu erhalten auch wenn es keine Abnehmer gibt. Du bist falsch informiert.

      Wenn du 100 GW Leistung am Netz hast, dann ist eine Veränderung auf 101 GW sehr viel kleiner als wenn du nur 10 GW hast.

      Du kannst immer nur so viel produzieren wie abgenommen wird (abgesehen von der nötigen Grundlast). Das ist Grundlage Elektrotechnik. Man kann nicht einfach so das Netz mit 101 GW Strom füttern wenn das Netz und Abnehmer nur 10 GW verbrauchen. Die Frequenz und Spannung kann nicht gehalten werden.

      • Saleh@feddit.org
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        1 day ago

        Blindleistung ist keine echte Leistung. Sie oszilliert im Netz. Es ist richtig, dass Verbrauch und Erzeugung zusammenpassen müssen. Darum geht es ja gerade bei der Grundlast. Wenn du höhere Verbräuche und Erzeugungen hast, dann sind Schwankungen relativ schwächer und die Frequenz und Spannung bleiben stabiler. Je besser man das Netz versteht, z.B. durch mehr Messungen und Simulationen und je schneller man Verbraucher und Erzeuger zu oder abschalten kann, desto weniger braucht man aus Sicht des Netzbetriebs eine Grundlast.

        Ein weiteres Thema bei der Grundlast ist die Wirtschaftlichkeit der Grundlastkraftwerke. Damit die Fixkosten möglichst gut gedeckt werden, müssen Atomkraftwerke möglichst durchgehend unter Volllast laufen. Das widerspricht ab einem gewissen Zeitpunkt dann dem Prinzip möglichst den Verbrauch zu reduzieren und schafft einen Anreiz ggf. sogar mehr zu verbrauchen als nötig.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistung https://de.wikipedia.org/wiki/Grundlast