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    14 hours ago

    Selbst wenn 0 Watt strom verbraucht wird, muss trotzdem Energie erzeugt werden um die Spannung im Netz zu halten. Der Grund ist der Widerstand der Leitungen selber. Wenn man nur Windräder hat und kein Wind weht dann bricht das Netz zusammen, selbst wenn kein Strom verbraucht wird. Moderne Steuerung hilft da nicht. Die Lösung sind Energiespeicher. Die sind allerdings im großen Stil um ein vielfaches teurer als Kernkraftwerke.

    • Saleh@feddit.org
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      11 hours ago

      Wenn kein Strom fließt, hast du auch keinen Leistungsverlust durch Widerstand in den Leistungen. Das gilt für Wechselstrom wie für Gleichstrom. Wenn kein Strom abgenommen wird, bricht auch das Netz nicht zusammen.

      Grundlast hat mit dem Widerstand in den Leitungen wenig zu tun. Es geht darum, dass man durch eine konstante Mindestnachfrage, eben die Grundlast, eine Mindestproduktion begründet. In der Folge wirken sich Schwankungen bei der Erzeugung bzw. Last weniger stark auf das Netz aus. Wenn du 100 GW Leistung am Netz hast, dann ist eine Veränderung auf 101 GW sehr viel kleiner als wenn du nur 10 GW hast. Entsprechend läuft das Netz stabiler, wenn z.B. morgens die Nachfrage zügig ansteigt, weil alle aufstehen und anfangen Leistung zu ziehen, wo dann die Kraftwerke nachsteuern müssen.

      Grundlast heißt, dass man einen hohen Grundverbrauch und eine hohe Grunderzeugung haben will. Das braucht es heute aber nicht mehr. Natürlich gibt es eine gewisse Grundlast, die sich tatsächlich aus den Bedürfnissen der Menschen deckt. Wenn dann keine Erzeugung da ist, muss man das irgendwie überbrücken. Im Kontext von AKWs geht es aber gerade nicht darum. Damit diese halbwegs wirtschaftlich sind, müssen sie möglichst gut ausgelastet sein. Dem soll also ein möglichst stabil hoher Verbrauch auf der anderen Seite entgegenstehen. Aber das braucht es in der Form insgesamt viel weniger, weil das Netz heute sehr viel genauer gesteuert werden kann.

      • doodledup@lemmy.world
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        7 hours ago

        Das ist falsch.

        Es braucht eine sogennante Blindleistung um die Spannung und Frequenz in einem Stromnetz aufrecht zu erhalten auch wenn es keine Abnehmer gibt. Du bist falsch informiert.

        Wenn du 100 GW Leistung am Netz hast, dann ist eine Veränderung auf 101 GW sehr viel kleiner als wenn du nur 10 GW hast.

        Du kannst immer nur so viel produzieren wie abgenommen wird (abgesehen von der nötigen Grundlast). Das ist Grundlage Elektrotechnik. Man kann nicht einfach so das Netz mit 101 GW Strom füttern wenn das Netz und Abnehmer nur 10 GW verbrauchen. Die Frequenz und Spannung kann nicht gehalten werden.

        • Saleh@feddit.org
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          4 hours ago

          Blindleistung ist keine echte Leistung. Sie oszilliert im Netz. Es ist richtig, dass Verbrauch und Erzeugung zusammenpassen müssen. Darum geht es ja gerade bei der Grundlast. Wenn du höhere Verbräuche und Erzeugungen hast, dann sind Schwankungen relativ schwächer und die Frequenz und Spannung bleiben stabiler. Je besser man das Netz versteht, z.B. durch mehr Messungen und Simulationen und je schneller man Verbraucher und Erzeuger zu oder abschalten kann, desto weniger braucht man aus Sicht des Netzbetriebs eine Grundlast.

          Ein weiteres Thema bei der Grundlast ist die Wirtschaftlichkeit der Grundlastkraftwerke. Damit die Fixkosten möglichst gut gedeckt werden, müssen Atomkraftwerke möglichst durchgehend unter Volllast laufen. Das widerspricht ab einem gewissen Zeitpunkt dann dem Prinzip möglichst den Verbrauch zu reduzieren und schafft einen Anreiz ggf. sogar mehr zu verbrauchen als nötig.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistung https://de.wikipedia.org/wiki/Grundlast

    • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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      11 hours ago

      Aber wir haben nicht nur Windräder. Wir haben Windräder, Photovoltaik, Wasserkraft und ein europäisches Stromnetz. Technisch wäre Windkraft von der Nordsee nach Spanien und Solarenergie von der Biskaya ins Baltikum machbar. Ein paar Batteriespeicher dazwischen, schon wirds geil. Moderne Steuerung bedeutet eben auch Dezentralität, sprich der Strom kann dort produziert werden, wo er gebraucht wird, muss es aber nicht.

      • doodledup@lemmy.world
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        7 hours ago

        Klar ist es möglich das irgendwie zu kompensieren. Es ist leider nur sehr teuer. Der Euro pro KW ist einfach nicht zu rechtfertigen. Kernkraftwerke sind die effizienteste Art Grundlast zu produzieren weil sie eben jederzeit und dauerhaft die selbe Leistung ins Netz speisen. Kernkraftwerke sollten die Grundlast bereitstellen und der Rest erneuerbare Energien.

        • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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          6 hours ago

          Ich hab dich an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass das Frauenhofer das anders sieht und du wurdest auch darauf hingewiesen, dass man inzwischen nicht mehr so viel Grundlast braucht.
          Aber mal aus Neugierde, woher hast du deine Zahlen? Wie rechnet sich das zusammen? Ist da auch die Endlagersuche mit eingerechnet? Die Kosten der Zwischenlager? Versicherungen (kein Versicherer ist mehr bereit, AKWs zu versichern)?
          Wie löst du das Problem der Abhängigkeit von Russland?