Ich bin mittlerweile ein Befürworter solcher Verbote, denn ich sehe jeden Tag, welche Auswirkungen diese Medien haben. Und das nach wie vor größte Missverständnis steckt in diesem Satz:
Soziale Netzwerke sind grundsätzlich einmal der gegenseitige menschliche Austausch im digitalen Raum.
Falsch. Das war mal so, mittlerweile ist der Hauptzweck dieser “Sozialen” Netzwerke die Durchsetzung beliebiger Agenda sowie die plumpe Kommerzialisierung durch vermeintlich personalisiertes Marketing (vermeintlich, weil hier nichts persönlich ist). Solange diese Fehlinterpretation in den Köpfen der Leute steckt, diskutieren wir nicht auf der gleichen Ebene.
Ich glaube mich zu erinnern, dass" soziale Medien" eine false friend Übersetzung von “social media” ist. hat nix mit dem deutschen “sozial” zu tun, eher mit “allgemein verfügbar”.
Schade, dass derartige Einstellungen nicht aussterben. 😞
Meinst du meine oder die geschilderten?
Deine, ich hätte den Artikel nicht gepostet, wenn ich ihm nicht im Wesentlichen zustimmen würde.
Dann müsstest du mir das Gegenargument genauer erläutern, wenn du möchtest, dass ich darauf eingehe.
Mich machen solche Einstellungen vor allem deshalb wütend, weil für mich selbst als Jugendlichen das Internet (Foren, IRC) der einzige Ort war, wo ich meinem fürchterlichen RL entkommen konnte (wo jeder Tag ein Münzwurf war, ob heute Lehrer, Eltern oder Mitschüler mir Probleme bereiten würden). Mir das wegzunehmen, hätte an Misshandlung gegrenzt. Ich habe keinen Wunsch, heutige Jugendliche zu misshandeln.
Dann hast du mich missverstanden. Ich bin auch damit groß geworden und wie ich sagte: das waren andere Medien als eine Propagandaplattform wie heutzutage z.B. TikTok und da ging es noch um ebenbürtige Kommunikation. Bei den einschlägigen modernen sozialen Medien ist diese Äquivalenz aber aufgelöst, was man allein schon daran sieht, wie monopolisiert und kommerzialisiert das Internet seitdem geworden ist. Ich finde es etwas blauäugig, hier davon auszugehen, dass sich seitdem (und wir reden von 20+ Jahren) nichts verändert hat.
Ich bin keineswegs ein Freund von TikTok oder modernen kommerziellen sozialen Medien, aber das ist halt das, was wir heutzutage haben. Schwierig, das rechtlich zu unterscheiden, oder?
Unternehmengestützte soziale Medien sind eine Gefahr für Kinder und Jugendliche; denn diese wollen, dass die Zielgruppe möglichst lange auf deren Plattform ist um denen Werbung anzudrehen. Dies erreicht man durch das Ausnutzen von Emotionen (negative funktionieren hier besonders gut), also schreibt man Algorithmen die diese Inhalte in die Feeds spühlen.
Dieses Vorgehen MUSS bestraft werden, und in dieser Hinsicht müssen wir unsere Kinder und Jugendliche schützen.
Unternehmenfreie soziale Medien oder selbst aufgesetze Foren sollten präferiert werden. (mmh bin ich deswegen auf Lemmy und Mastodon?)
Zumindest dem letzten Absatz stimme ich 100% zu, nur müsste man, um dieses Ziel zu erreichen, das Internet eher deregulieren als zusätzlich regulieren.
wie würde Deregulation gegen Ausnutzung durch Unternehmen helfen?
Indem sie es einfacher und rechtssicherer macht, unabhängige Plattformen/Foren zu betreiben.
Verbote haben noch nie was gebracht und werden es auch weiterhin nicht tun. Vielmehr muss ei kontrollierter und regulierter Umgang mit der Digitalen Welt erfolgen.
Genau. Deshalb sollte man Alkohol schon ab 5 trinken dürfen. Autofahren sogar mit 4 Jahren. Und Rauchen quasi ab 2 Monaten. Heroin und Koks würde ich ab 9 Jahre sagen.
Verbote bringen gar nichts, denn sonst lernen die Kinder ja „den verantwortungsvollen Umgang nicht“ /s
Wenn wir Heroin und Koks erst mit neun erlauben, schließen wir da eine komplette Generation aus!
Die Werkzeuge dazu wäre in einem digitalisierten Land da. Digitalisierung darf halt nicht von digitalen Analphabeten entschieden werden die denken schnelleres Internet und Präsenz auf sozialen Medien machen ein digitales Leben aus.