• Don_alForno@feddit.org
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    7 days ago

    Amerikanische Verhältnisse. Wie damals mit der Praxisgebühr. “Ruf bloß keinen Krankenwagen, ich muss diese Woche noch Lebensmittel kaufen.” Sponsored by systematisch unterfinanzierte Kommunen.

    • Senseless@feddit.org
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      7 days ago

      Dieses. Wenn wir wollen, dass die Gesundheitsversorgung schlechter wird, weil die Leute sich jetzt überlegen müssen ob sie sich das leisten können, machen wir genau das.

  • BigShammy80@feddit.org
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    7 days ago

    Das ist wirklich eine beängstigende Regelung. Das bedeutet, wenn ich einen Notfall habe und ins Krankenhaus komme, muss ich mit mindestens 300 Euro rechnen, da die Tage im KH ja auch was kosten. Dieses Geld haben viele nicht einfach so rumliegen. Sicher, für Viele sind 300 Euro nicht viel Geld, aber für mich z.B. wäre das schon eine größere Belastung, die ich nicht so einfach stemmen könnte… 😭

  • FedditNutzer@feddit.org
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    8 days ago

    Es scheint ein generelles Problem zu sein und nicht nur eins von Essen:

    […] geben viele Kommunen die Kosten zum Teil an die Patienten weiter. Das haben bereits mehrere Kommunen in NRW beschlossen. Essen ist jetzt nachgezogen und legt als erste Stadt konkrete Berechnungen vor.

    Und anscheinend zu großen Teilen weil das System fragwürdig ist:

    Ein großes Problem sind dabei offenbar sogenannte Fehlfahrten. Die entstehen, wenn ein Rettungswagen gerufen wird, aber letztlich wieder ohne Patient ins Krankenhaus fährt.

    Es gebe keine rechtliche Handhabe, die Krankenkassen zur Kostenübernahme für Fehlfahrten zu verpflichten.

    Laut den Krankenkassen lasse die Rechtslage keine andere Möglichkeit zu. Sie dürfe nur für Kosten aufkommen, die für die Versorgung der eigenen Versicherten entstehen, schreiben sie.

    Ich verstehe das nicht ganz. Wenn das Personal vom Krankenwagen sich vor Ort um Jemanden kümmert, ist das doch bereits eine Versorgung eines Versicherten. Ob die Person dann mitgenommen wird oder nicht.

    • Tabloid@feddit.org
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      8 days ago

      Ich kenne das tatsächlich so, dass häufig die Patienten eine Mitnahme verweigern. Zuerst verbal und dann sogar auf Aufforderung mit Unterschrift, damit keine rechtlichen Schwierigkeiten für den Notdienst entstehen.

      Der Notdienst steht in der Zeit natürlich nicht nur unbeteiligt daneben, sondern helfen den Patienten. Meine Vermutung ist, da viele Personen im Notdienst aus intrinsischer Motivation heraus in dem Feld arbeiten.

      In solchen Fällen hat der Notdienst allerdings keine Handhabe jemanden mitzunehmen und es kann natürlich auch nicht abgerechnet werden. Das ist natürlich etwas anderes, als unnötigerweise den Krankenwagen zu rufen. Als außenstehende Person würde ich aber jederzeit zum Hörer greifen, wenn ich mir um den gesundheitlichen Zustand eines Mitmenschys unsicher bin.

      • Don_alForno@feddit.org
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        7 days ago

        Die konkreten Zahlen hat die Stadt jetzt veröffentlicht. Demnach kostet der Einsatz eines Rettungswagens laut Gebührenordnung ab Januar 2026 1.020 Euro. Davon sollen 267 Euro an die jeweiligen Patienten weitergegeben werden.

        Offensichtlich können die Kosten ja aber auch in dem Fall der versicherten Person zugeordnet werden, die da versorgt wurde oder es verweigert, denn sonst könnte ja auch der Selbstzahleranteil nicht abgerechnet werden. Also wäre es auch ein leichtes, im Gesetz klarzustellen, dass eben auch so eine Fehlfahrt zur Versorgung der Versicherten gehört und übernommen werden muss.

        • renormalizer@feddit.org
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          7 days ago

          Wieviel davon sind Opportunitätskosten? Ich kann mir kaum vorstellen, dass 20 Minuten RTW Fahren 1000€ Sprit und Verschleiß kosten. Ich finde auch, dass die Krankenkassen für die Vor-Ort-Versorgung bezahlen sollten. Aber pauschal ein Viertel der Gesamtkosten auf den Patienten umzulegen, ist unfair, weil RTW und Sanitätys sowieso vorgehalten werden – und das sollte aus Steuern finanziert werden.

          • Don_alForno@feddit.org
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            7 days ago

            und das sollte aus Steuern finanziert werden.

            Nö, von den privaten Kliniken, denen die “Kundschaft” zugeführt wird, bitte.

            • FleetingTit@feddit.org
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              7 days ago

              Aber es geht doch jetzt genau um die Fälle, in denen keine Klinik Kundschaft bekommt. Wer zahlt dann?

          • da_cow (she/her)@feddit.org
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            7 days ago

            Ich vermute das der Großteil der Kosten einfach dirch die Bereitstellung der Infrastruktur besteht. Also Bau einer Rettungswache, Anschaffung der Krankenwagen, bereitstellen der Leitstelle, Ausbildung und Bezahlung der Sanis und so weiter und so fort. Vor allem die Sanis werden da auch einiges an Kosten entstehen lassen, da ja 24/7 Personen verfügbar sein müssen und auch wenn nur wenige Bereitschaft haben, wird der Rest der Sanis ja auch bezahlt. Dadurch dass man ja ungefähr weiß, wie hoch die Bereitstellungskosten + Betriebskosten + Grenzkosten (Mehrkosten die nur für den letzten Sank der Bereitschaft hat oder den letzten Krankenwagen anfallen) sind und wie hoch die durchschnittliche Auslastung der vorhandenen Infrastruktur ist, kann man dann also grob ausrechnen wie viel so ein Krankenwageneinsatz kostet.

    • Successful_Try543@feddit.org
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      edit-2
      7 days ago

      Für die Krankenkassen ist jeder Einsatz eines RTW, bei dem ein Partient nicht in ein Krankenhaus transportiert wird, eine Fehlfahrt, egal, ob der Patient den Transport verweigert, die medizinische Versorgung vor Ort ausreichend oder hinfällig ist, da der Patient bereits vorort verstorben ist.

      Da das Solidarprinzip eine Unterscheidung nicht vorsieht, soll der städtische Eigenanteil von allen in gleicher Höhe bezahlt werden, unabhängig ob es eine sogenannte Fehlfahrt oder ein akuter Notfall mit anschließendem Transport in ein Krankenhaus war.

      Beim WDR gibt es noch einen 6 Minuten Audiobearbeitrag zum Thema.